Zu dick, zu dünn oder doch genau richtig? – Die eigene Figur richtig bewerten

Körperfitness
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Wie wir uns selbst wahrnehmen, wie wir andere Menschen wahrnehmen und wie andere Menschen uns wahrnehmen, sind oft völlig widersprüchliche Geschichten. Macht uns jemand Komplimente für unsere Figur, halten wir das oft für bloße Schmeichelei. Aber auch unserem eigenen Urteil können wir scheinbar nicht immer trauen. Das Plus-Size-Model mit den schönen Kurven finden wir attraktiv. Die eigenen „Speckröllchen“ sind aber eine Katastrophe. Die neue Hose, die in der Umkleidekabine so perfekt gesessen hat, wirkt am nächsten Tag zu Hause vor dem Spiegel plötzlich wie eine Wurstpelle. An einem Tag fühlen wir uns attraktiv, am nächsten würden wir uns am liebsten vor der Welt verstecken. Wie ist es um die eigene Figur also wirklich bestellt?

Die Selbstwahrnehmung kann trügen

Unsere Selbstwahrnehmung ist alles andere als neutral und objektiv. Erfahrungen, Prägungen, Stimmungen und die Umwelt wirken ständig auf sie ein und sorgen damit nicht immer für eine realistische Selbstbewertung. Das kann im schlimmsten Fall extreme Züge annehmen. Ein Beispiel ist die Magersucht. Erkrankte können zwar extrem untergewichtig sein, sich aber dennoch als zu dick wahrnehmen. Und es gibt auch das andere Extrem. So wurde beispielsweise in einer amerikanischen Studie festgestellt, dass sich viele medizinisch als fettleibig geltende Frauen selbst als normalgewichtig einschätzen.
Die eigene Wahrnehmung reicht als Maßstab also nicht immer aus.

Aber Zahlen lügen nicht, oder?

Ob man zu viel oder zu wenig „auf den Rippen hat“, ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch gesundheitlich relevant. Deshalb wird versucht, der Idealfigur mit Zahlen und Berechnungen auf die Spur zu kommen.
Den ersten Anhaltspunkt soll meist die Waage liefern. Sie kann uns sagen, wie viel wir gerade wiegen und so wissen wir auch, ob wir in letzter Zeit zu- oder abgenommen haben. Das Gewicht allein reicht aber nicht, um eine Aussage über die Figur zu treffen. 70 Kilo verteilt auf eine Körpergröße von 1,80 m sind schließlich etwas anderes als 70 Kilo verteilt auf eine Körpergröße von 1,60 m.
Hier kommt der sogenannte Body-Mass-Index oder kurz BMI ins Spiel. Mit Hilfe einer Formel wird dabei ein Idealwert für das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße berechnet.
Aber auch der BMI sagt nicht immer alles aus. Denn nicht nur Fett erhöht das Körpergewicht, sondern auch Muskelmasse. Ein besonders muskulöser Bodybuilder kann also auf einen hohen BMI kommen, obwohl er absolut durchtrainiert ist. Umgekehrt kann der BMI vergleichsweise niedrig sein, aber der Körper erscheint dennoch „schwabbelig“, weil es an Muskelmasse fehlt. Dieses Phänomen wird oft als Skinny Fat bezeichnet. Bei der Frage nach der Idealfigur spielt also auch die Berechnung des Körperfettanteils eine Rolle. Ob der in einem gesunden oder ungesunden Bereich liegt, hängt zusätzlich vom Alter und dem Geschlecht ab.
Bei aller Rechnerei darf aber vor allem eins nicht vergessen werden. Letztlich kommt es im Kopf wie im Körper auf das Wohlfühlen an. Das wissen sogar eingefleischte Fitness-Gurus und empfehlen zum Beispiel das Cheat Meal, damit trotz gesundheits- und figurbewusstem Leben der Genuss nicht auf der Strecke bleibt. Sich übertrieben stark mit der Jagd nach dem idealen Körper zu befassen, ist für Körper und Psyche letztlich schädlicher als das ein oder andere Pfund zu viel oder zu wenig.

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